Andor Foldes

amerikanisch-ungarischer Pianist und Dirigent; als Pianist vor allem Beethoven- und Bartók-Interpret; wandte sich später mehr dem Dirigieren zu; Veröffentl. u. a.: "Gibt es einen zeitgenössischen Beethoven-Stil?"

* 21. Dezember 1913 Budapest

† 9. Februar 1992 Herrliberg bei Zürich (Schweiz)

Herkunft

Andor Foldes (auch: Földes) war das einzige Kind eines Budapester Kaufmanns und einer Pianistin und wuchs in der komfortablen Atmosphäre des wohlhabenden, künstlerisch interessierten Mittelstandes auf. Der Bruder seiner Mutter, Istvan Ipolyi, gründete 1917 das Budapester Streichquartett.

Ausbildung

F. begann als musikalisches Wunderkind. Von Mutter, Tante und Onkel betreut, spielte er bereits mit acht Jahren ein Mozart-Klavierkonzert mit den Budapester Philharmonikern. Ein Jahr später wurde er Schüler der Franz-Liszt-Hochschule und besuchte nebenher in Budapest das humanistische Gymnasium. Als Schüler der Klavierklasse Ernst von Dohnányis lernte er 1929 Béla Bartók kennen, mit dem er bis zu dessen Tod befreundet war. 1932 erhielt er das Meisterdiplom für Klavier.

Wirken

Nach Abschluß seiner Klavierausbildung führten den Pianisten, der 1933 den ersten Preis des internationalen Franz-Liszt-Wettbewerbs in Budapest gewonnen hatte, Konzertreisen u. a. durch Europa, Nordamerika (1940-56 jährlich), Südamerika, Japan, Australien, Neuseeland, Indien und Indonesien. Als erster westlicher Künstler gab F. nach der chinesischen Kulturrevolution 1978 auch einen Klavierabend in Peking.

Béla Bartók, Beethoven und Wilhem Backhaus ...